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  • Wilhelm
  • Weiss
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  • Geburtsdatum: 18.02.1876
  • Geburtsort: Güssing/Nemet Ujvar
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  • Sterbeort: Opole
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  • Beruf: Schuhmachermeister
  • Adresse/n:
    • Lederergasse 8, St. Pölten
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  • Vater: Adolf
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  • Mutter: Regine
  • Schwarz
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  • Ehepartner/in:
  • Kind/er:
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  • NS-Schicksal: Am 16. Juni 1939 Zwangsumsiedlung in die Große Sperlgasse 6/5, Wien 2, später in die Große Mohrengasse 34/9, Wien 2; am 15. Februar 1941 nach Opole deportiert
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  • abgemeldet am: 16.06.1939
  • abgemeldet nach: Große Sperlgasse 6/5, Wien 2
  • Zwangsadresse:
    • Große Mohrengasse 34/9, Wien 2
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  • deportiert am: 15.02.1941
  • deportiert nach: Opole
  • Steine der Erinnerung:
  • Wilhelm und Franziska (Fani) Weiss und ihre Söhne Hugo und Walter

    „Wohin wollen Sie auswandern? – Nordamerika, Südamerika, Italien, Palästina – Welche Mittel stehen Ihnen für die Auswanderung zur Verfügung? – geringe Mittel – Haben Sie einen gültigen Paß? – nein – Welche der oben genannten Angehörigen (Frau und zwei Söhne) sollen jetzt und welche später auswandern? – alle zugleich“ So beantwortete Wilhelm Weiss am 19. Mai 1939 den Fragebogen der Fürsorgeabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien. Der Schuhmachermeister, geboren am 18. Februar 1876 in Güssing/Nemet Ujvar, war seit Juli 1907 mit Franziska (Fani) Gelb, geboren am 15. Jänner 1879 in St. Pölten, verheiratet. Die Familie musste keine Vermögensanmeldung ausfüllen, weil sie nur eine kleine monatliche Beihilfe von 15 Reichsmark von der Fürsorgestelle der IKG St. Pölten bezog. Die beiden Söhne, der Kaufmann Walter, geboren am 5. Juni 1908, und der Schuhmachergehilfe Hugo, geboren am 17. März 1913, gehörten zu den etwa 140 St. Pöltner Juden, die am 10. November 1938 verhaftet und im KZ Dachau inhaftiert worden waren. Wilhelm und Franziska mussten zuerst innerhalb St. Pöltens in die Schulpromenade 41 und am 16. Juni 1939 nach Wien 2, Große Sperlgasse 6/5 und weiter in die Große Mohrengasse 34/9 zwangsumsiedeln. In denselben Sammelwohnungen waren auch ihre Söhne untergebracht. Zu ihnen gibt ebenfalls der Fragebogen der IKG Wien Aufschluss: „Weiss Hugo und Walter befinden sich seit dem 10. XI. 1938 in Dachau. Der Vater Wilhelm Weiss [...] erklärt, derzeit vollkommen mittellos zu sein. Jedoch besitze Walter Weiss ein Haus, das soll durch die Vermögensverkehrsstelle veräußert werden und in diesem Falle könne die Ausreise des Hugo und Walter Weiss aus dem Erlös bestritten werden.“ Aus der „Arisierung“ des Hauses mit Gemischtwarenhandel in Pyhra-Wald 32 erhielt Walter Weiss zwar den halben Kaufpreis ausbezahlt, doch rettete der Erlös die Familie nicht. Nach ihrer Entlassung aus Dachau im Juni 1939 meldeten sich Walter und Hugo für den ersten der beiden Transporte von Wien nach Nisko am San am 20. Oktober 1939, denn die IKG hatte unter Zwang der NS-Behörden dort eine sichere Existenzgründung in Aussicht gestellt. Von dort wurden sie wahrscheinlich wie Hunderte andere über die sowjetische Demarkationslinie getrieben und in Lager verschleppt. Ihre Eltern Wilhelm und Franziska wurden am 15. Februar 1941 in das Ghetto Opole bei Lublin deportiert. Walter Weiss lebte zwar seit 1935 nicht mehr in der Lederergasse 8, doch soll der gemeinsame Stein auch an ihn erinnern. Aus: Steine der Erinnerung in St. Pölten I/2018, S.53-57, Hg.: Institut für jüdische Geschichte Österreichs, zu bestellen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. um 8 € zzgl. Porto Bilder: Foto von Bernadette Dewald

  • Wilhelm and Franziska (Fani) Weiss and their sons Hugo and Walter

    „Where do you want to emigrate to? – North America, South America, Italy, Palestine – What means do you have to aid your emigration? – Limited means – Do you have a valid passport? – No – Which of the above-cited next of kin (wife and two sons) are to emigrate now and which later? – All at the same time“ This is how Wilhelm Weiss answered the questionnaire of the welfare depart­ ment of the Israelitische Kultusgemeinde (IKG), the Jewish community orga­ nization, in Vienna on 19 May 1939. Wilhelm, a master shoemaker, was born in Güssing/Nemet Ujvar on 18 February 1876 and in July 1907 married Franziska (Fani) Gelb, who was born in St. Pölten on 15 January 1879. The family did not have to fill out a declaration of proper­ ty as they only received a small monthly assistance of 15 Reichsmark from the welfare department of the IKG in St. Pölten. Their two sons, the salesman Walter, who was born on 5 June 1908, and the assistant shoemaker Hugo, who was born on 17 March 1913, were among the roughly 140 Jews of St. Pölten who were arrested on 10 November 1938 and interned in the Dachau concentration camp. Wilhelm and Franziska were at first forced to relocate within St. Pölten to Schul­promenade 41 before they were relocated to Vienna 2, Große Sperlgasse 6/5 on 16 June 1939 and then on to Große Mohrengasse 34/9. Their sons lived in the same collective apartments. They are also documented in the questionnaires of the IKG in Vienna: “Weiss Hugo and Walter have been in Dachau since 10 November 1938. Their father Wilhelm Weiss [...] claims to be entirely without income at present. However, Walter Weiss apparently owns a house which is supposed to be expropriated by the Property Transaction Office [Vermögens- verkehrsstelle], in which case the emigration of Hugo and Walter Weiss can be financed by the proceeds.” Walter Weiss did receive half of the sales price from the “Aryanization” of the house and the attached general store in Pyhra­Wald 32, but the proceeds did not save the family. Following their release from Dachau in June 1939, Walter and Hugo volunteered for the first of the two transports from Vienna to Nisko on the River San on 20 October 1939, since the IKG had under pressure from the Nazi authorities promised a secure means of procuring a livelihood there. Like hundreds of others, they were probably driven from there over the Soviet demarcation line and then interned in camps. Their parents Wilhelm and Franziska were deported to the Opole ghetto near Lublin on 15 February 1941. Even though Walter Weiss no longer lived at Lederergasse 8 in 1935, the mutual stone is also intended to commemorate him.

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