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  • Frieda Elisabeth
  • Bondy
  • Goldmann
  • alt. Vorname: Elisabeth
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  • Geburtsdatum: 31.07.1893
  • Geburtsort: Hungerleiden/Hladov (Mähren)
  • goo.gl
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  • Sterbedatum: 10.03.1943
  • Sterbeort: Theresienstadt
  • maps.app.goo.gl
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  • Beruf: Haushalt
  • Adresse/n:
    • Rennbahnstraße 24
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  • Vater: Jakob
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  • Mutter: Hermine
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  • Ehepartner/in:
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  • NS-Schicksal: Zwangsumsiedlung in die Laudongasse 12, Wien 8, später in die Novaragasse 32/20, Wien 2. Am 22. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert
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  • abgemeldet nach: Laudongasse 12, Wien 8
  • Zwangsadresse:
    • Novaragasse 32/I/III/30, Wien 2
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  • deportiert am: 22.07.1942
  • deportiert nach: Theresienstadt
  • Steine der Erinnerung:
  • Franz Alois Bondy und seine Frau Frieda Elisabeth, geb. Goldmann

    „Dieser Jude ist ein ganz arger und verwegener Gegner der NSDAP. Er ist ein aktiver Kommunist.“ (N.S.D.A.P. Kreisleitung St. Pölten an die Vermögensver­kehrsstelle in Wien, 28. 8. 1938)

    Franz Alois, nach seiner Schwester Rosa und seinem Bruder Rudolf das dritte Kind von Carl und Johanna Bondy, geb. Kohn, wurde am 3. Oktober 1884 in St. Pölten geboren. Er war Mechaniker, führte ein Geschäft für Brenn- und Baumaterialien und in der Rennbahnstraße 24 ein erfolgreiches Transport- und Taxiunternehmen. Außerdem gründete er die laut Anzeige im Branchenverzeichnis 1934 „erste und älteste Fahrschule St. Pöltens“. 1921 heiratete er Frieda Elisabeth Goldmann, geboren am 1. August 1893 in Hungerleiden (Mähren, heute Hladov). Die Ehe blieb kinderlos.

    Am 28. August 1938 schickte das Amt für Handel und Gewerbe der N.S.D.A.P. Kreisleitung St. Pölten und Niederdonau an die Vermögensverkehrsstelle in Wien ein Schreiben, das unter dem Betreff „Autofahrschule Franz Bondi“ (!) nur zwei Sätze enthielt: „Dieser Jude ist ein ganz arger und verwegener Gegner der NSDAP. Er ist aktiver Kommunist.“ Zwar wurde Bondy anders als später seine Frau nach dieser Denunziation nicht verhaftet, doch wurde ihm genau ein Monat danach die Lizenz für seine Fahrschule entzogen. Wie diversen Schreiben zu entnehmen ist, weigerten sich Franz und Frieda Bondy, mit den Behörden bezüglich des Verkaufs ihres Wohnhauses zu verhandeln bzw. waren sie nicht bereit, sich für diese Farce eines freiwilligen Verkaufs von Wien nach St. Pölten zu begeben: „[...] hat es jedoch Bondy immer wieder verstanden, die Sache zu verzögern. Es ist daher dringend notwendig, Bondy durch energische Maßnahmen zum Verkaufe zu bringen.“ (Arbeitsamt St. Pölten an Vermögensverkehrsstelle, 8. 12. 1939). Noch im Dezember 1939 wurde ein Treuhänder ernannt und im Mai 1940 erfolgte schließlich, nach Ablehnung mehrerer privater Interessenten, die „Arisierung“ durch das Reichsarbeitsministerium in Berlin. Im November mietete das NS-Fliegerkorps zwei Räume des Hauses. Ein Auto der Marke Steyr XII wurde bereits kurz nach dem „Anschluss“ von der Gestapo beschlagnahmt. 

    Franz Alois meldete sich offiziell am 27. Mai 1939 nach Wien 8, Laudongasse 12 ab, wohin im Juni seine drei Schwestern und am 8. Mai 1940 auch seine Frau folgten. Am 3. Jänner 1942 mussten alle in eine Sammelwohnung in Wien 2, Novaragasse 32/30 übersiedeln. Kurz darauf, am 20. Jänner, wurde Frieda Elisabeth Bondy wegen „Spionageverdachts“ von der Gestapo „erkennungsdienstlich“ erfasst. Ob sie wieder freigelassen oder direkt aus der Haft deportiert wurde, konnte nicht festgestellt werden. Den letzten Weg in die Vernichtung ging sie jedenfalls nicht gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Schwiegerfamilie. Sie wurde am 22. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb am 11. März 1943, als offizielle Todesursache wurde „Herzlähmung“ angegeben. Sicher haben Mangelernährung und schlechte medizinische Versorgung zu ihrem frühen Tod geführt. Auch ihre Eltern Hermine und Jakob Goldmann und ihr Bruder Berthold wurden in der Shoa ermordet.

    Ihr Mann Franz Alois wurde gemeinsam mit seinen Geschwistern am 6. Mai 1942 nach Maly Trostinec deportiert und gleich nach der Ankunft am 11. Mai ermordet. Für Rosa, Margarita und Marcella Bondy wird am Rathausplatz 8 ebenfalls ein Stein der Erinnerung gesetzt.

  • Franz Alois Bondy and his wife Frieda Elisabeth, née Goldmann

    “This Jew is an extremely dire and audacious enemy of the Nazi Party. He is an active communist.” (Nazi Party District Administration of St. Pölten to the Prop­ erty Transaction Office in Vienna, 28. 8. 1938)

    Franz Alois was born in St. Pölten on 3 October 1884, the third child of Carl and Johanna Bondy, née Kohn, after his sister Rosa and his brother Rudolf. He was a mechanic and ran a store specializing in fuel and construction materials as well as a successful transport and taxi business in Rennbahnstraße 24. According to a notice in the 1934 trade directory, he also founded the “first and oldest driving school in St. Pölten”. In 1921, he married Frieda Elisabeth Goldmann, who was born on 1 August 1893 in Hungerleiden (Hladov, Moravia). The couple did not have any children.

    On 28 August 1938, the Department for Trade and Industry of the Nazi Party District Administration of St. Pölten and Niederdonau sent a letter to the Prop- erty Transaction Office in Vienna which, aside from the heading “Driving School Franz Bondi” (sic), consisted of only two sentences: “This Jew is an extremely dire and audacious enemy of the Nazi Party. He is an active communist.” Unlike his wife later on, Bondy was not immediately arrested following this denunciation, yet he had his license for the driving school revoked exactly a month later. As documented in a series of letters, Franz and Frieda Bondy also refused to negotiate with the authorities regarding the sale of their house, or rather they were unwilling to travel from Vienna to St. Pölten to undergo the farce of an ostensibly voluntary sale: “... yet Bondy has repeatedly managed to delay the matter. It is therefore urgently necessary to take energetic measures to make Bondy sell.” (St. Pölten Employment Agency to Property Transaction Office, 8. 12. 1939). As early as December 1939, a trustee was appointed and, following negative responses from numerous private interested parties, the property was finally “Aryanized” in May 1940 by the Reich Ministry of Labor in Berlin. In November, the National Socialist Flyers Corps rented two rooms in the house. A car of the brand Steyr XII had already been confiscated by the Gestapo shortly after the “Anschluss”.

    Franz Alois officially deregistered on 27 May 1939, moving to Laudongasse 12 in Vienna’s eighth district, where he was followed by his three sisters in June and his wife on 8 May 1940. On 3 January 1942, they were all forced to relocate to a collective apartment in Novaragasse 32/30 in the second district. Shortly thereafter, on 20 January, Frieda Elisabeth Bondy was arrested for “identity processing” by the Gestapo on the suspicion of engaging in “espionage”. It could not be determined whether she was released in the interim or deported directly from jail. In any case, she did not accompany her husband and her in-laws on their final journey to annihilation. She was deported to Theresienstadt on 22 July 1942, where she died on 11 March 1943. The official cause of death was registered as “heart failure”. However, malnutrition and insufficient medical care surely led to her premature death. Her parents Hermine and Jakob Goldmann as well as her brother Berthold were also murdered in the Shoah.

    Her husband Franz Alois was deported together with his siblings on 6 May 1942 to Maly Trostinec where they were murdered immediately upon arrival on 11 May. A Stone of Remembrance is also being placed for Rosa, Margarita, and Marcella Bondy at Rathausplatz 8.

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