Neuer Friedhof
Errichtung/Datum: 1906 Eröffnung
Zahlen: 342 beerdigte Personen, 188 Grabsteine, 60 Personen in Familiengräbern und 94 unbekannte Grabstellen (v.a. Kinder- und Armengräber)
NS-Zeit: 1938 Zerstörung von Grabsteinen, 1945 Beschädigungen durch Kriegsereignisse
Rückstellung: 1949 Beginn der Verhandlungen, 1954 Rückstellung an die IKG Wien als Rechtsnachfolger der IKG St. Pölten
Renovierung: 1951 Aufrichtung der Grabsteine durch die Stadt St. Pölten, Kosten trug die IKG Wien, 1996 Sanierung durch den Verein „Shalom“, danach Pflege durch die Stadt und zeitweise Schüler-Projekte; 2015 Grabstein für die 228 ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter/innen von Hofamt Priel; 2022 Gemeinderatsbeschluss zur Sanierung und Pflegevereinbarung mit der IKG Wien; 2022-2024 Instandsetzung mit Mitteln des Fonds zur Instandsetzung jüdischer Friedhöfe und des Landes NÖ; weitere Erhaltung durch die Stadt St. Pölten.
Adresse: Karlstettner-Straße 3
Geschichte
1906 wurde neben dem Areal des Stadtfriedhofs in der Karlstettnerstraße der neue Friedhof mit Zeremonienhalle eröffnet. Nationalsozialisten zerstörten 1938 einen Teil der Grabsteine.
Renovierung
1996 renovierte der Verein „Shalom“ den verwahrlosten Friedhof, ab diesem Zeitpunkt Pflege durch die Stadt. Im Jahr 2000 wurde mit Hilfe öffentlicher und privater Geldgeber die Zeremonienhalle instand gesetzt. 2001 verpflichtete sich die Republik Österreich im Washingtoner Abkommen zur Restaurierung und teilweisen Erhaltung der jüdischen Friedhöfe, 2012 wurde zu diesem Zweck ein Bundesgesetz verabschiedet. Im Jänner 2022 beschloss der St. Pöltner Gemeinderat die Sanierung und Unterzeichnung einer Pflegevereinbarung mit der IKG Wien. Im Mai 2022 genehmigte der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe Österreichs die Generalplanung der notwendigen Arbeiten. Sie wurden im Frühjahr 2024 abgeschlossen.