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  • Rudolf
  • Kohn
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  • Geburtsdatum: 05.07.1879
  • Geburtsort: St. Pölten
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  • Sterbeort: Opole
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  • Beruf: Trödler, Schuhmacher
  • Adresse/n:
    • Fuhrmannsgasse 15, St. Pölten
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  • Vater: Moses
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  • Mutter: Josefa
  • Kohn
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  • Ehepartner/in:
  • Kind/er:
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  • NS-Schicksal: Am 16. August 1939 nach Kleine Stadtgutgasse 12, Wien 2 abgemeldet; am 15. Februar 1941 nach Opole deportiert
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  • abgemeldet am: 16.08.1939
  • abgemeldet nach: Kleine Stadtgutgasse 12, Wien 2
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  • deportiert am: 15.02.1941
  • deportiert nach: Opole
  • Steine der Erinnerung:
  • Rudolf und Emma Kohn

    „Ein liebes Kind verlieren heißt Vieles überstehen“ Diesen Satz ließen Rudolf und Emma Kohn auf den Grabstein ihrer jüngeren Tochter Lisi (Lisette) schreiben, die mit nicht ganz drei Jahren am 1. März 1928 verstorben war. Die ältere Tochter Elly, geboren 1919, überlebte den Holocaust im Arbeitslager Aschersleben, einem Außenlager von Buchenwald, und in Theresienstadt. Noch während des Zwangsaufenthalts in der Wiener Sammelwohnung hatte sie Leo Spitzer geheiratet, das junge Ehepaar wurde im Oktober 1942 gemeinsam nach Theresienstadt deportiert. Die Heirat von Rudolf Kohn, am 5. Juli 1879 in St. Pölten geboren, mit seiner Frau Emma, geborene Gutfreund aus Jamnitz/Jamnice (9. März 1887), ist am 18. Mai 1918 in den Militärakten Viehofen eingetragen, er war somit im Ersten Weltkrieg für die k.k. Armee als Soldat oder in der Verwaltung tätig. Auch Elly ist in Jamnitz geboren, ihre Mutter kehrte also nur zur Entbindung in ihr Elternhaus zurück. Rudolf war Trödler und Schuhmacher, die Familie lebte in großer Armut, trotzdem erinnert sich Elly an eine fröhliche, geborgene Kindheit, wenn auch überschattet vom Tod der Schwester. Rudolf meldete sich am 16. August 1939 nach Wien 2, Kleine Stadtgutgasse 12, ab, Frau und Tochter mussten am 22. September 1939 nach Wien 9, Türkenstraße 23, übersiedeln. Trotz der unterschiedlichen Wohnadressen wurden Rudolf und Emma gemeinsam und zusammen mit sechs weiteren St. Pöltner Jüdinnen und Juden am 15. Februar 1941 in das Ghetto Opole bei Lublin in Polen deportiert. Emma Kohn scheint sehr häufig Postkarten geschrieben zu haben, drei vom April 1942 sind noch erhalten. Adressat ist Arnold Gutfreund, 1877 ebenfalls in Jamnitz geboren, also vermutlich ihr Bruder. Im August 1942 wurde auch er nach Theresienstadt deportiert, wahrscheinlich hat er Elly dort getroffen und die Karten übergeben. Im Mai 1944 wurde er nach Auschwitz überstellt, auch er überlebte nicht. Ellys Tochter Ruth Spitzer erinnert sich, dass ihre Mutter oft gesagt hätte, „dass die Eltern an einer Krankheit gestorben sind. Eine Epidemie, vielleicht Typhus? Sie hat nie gesagt, dass sie ermordet wurden. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie das lieber so in Erinnerung hat, dass die Eltern an einer Krankheit gestorben sind.“ Aufgrund der elenden Zustände im Ghetto Opole ist die Todesursache Typhus sehr wahrscheinlich. Aus: Steine der Erinnerung in St. Pölten I/2018, S.19-25, Hg.: Institut für jüdische Geschichte Österreichs, zu bestellen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. um 8 € zzgl. Porto Bilder: Foto von Bernadette Dewald, Familienporträts aus dem Privatarchiv von Ruth Spitzer "

  • Rudolf and Emma Kohn

    „Losing a dear child means overcoming a lot“ Rudolf and Emma Kohn had this sentence engraved on the tombstone of their younger daughter Lisi (Lisette), who died just short of her third birthday on 1 March 1928. Their elder daughter Elly, born in 1919, survived the Holocaust in the Aschersleben labor camp, a satellite camp of Buchenwald, and in There­sienstadt. Leo Spitzer had married her when they were still living in a collective apartment in Vienna, and the young married couple were deported together to Theresienstadt in October 1942. The marriage of Rudolf Kohn, born in St. Pölten on 5 July 1879, to Emma née Gutfreund, born in Jamnitz/Jamnice on 9 March 1887, was registered in the military files at Viehofen, indicating that he was either a soldier or an adminis­ trator of the Austro­Hungarian army during World War I. Elly was also born in Jamnitz, so her mother had returned to the parental home to give birth. Rudolf was a junk dealer and shoemaker and the family lived in great poverty, yet Elly remembers a happy, safe childhood, even though it was overshadowed by the death of her sister. Rudolf registered his move on 16 August 1939 to Vienna 2, Kleine Stadtgutgasse 12, while his wife and daughter had to move on 22 September 1939 to Vienna 9, Türkenstraße 23. Despite their separate addresses, Rudolf and Emma were de­ ported together on 15 February 1941 along with six other Jews from St. Pölten to the Opole ghetto near Lublin in Poland. Emma Kohn seems to have frequent­ ly written postcards, of which three have survived, all from April 1942. The re­ cipient was Arnold Gutfreund, who had also been born in Jamnitz in 1877 and was thus presumably her brother. In August 1942, he was also deported to The­ resienstadt, where he probably met Elly and gave her the postcards. He was transferred to Auschwitz in May 1944 and did not survive. Elly’s daughter Ruth Spitzer remembers that her mother often used to say “that her parents had died of illness. An epidemic, maybe typhus? She never said that they were murdered. I always had the feeling that she would rather remember it this way; that her parents had died of an illness.” Due to the horrendous con­ ditions in the Opole ghetto, typhus was a highly likely cause of death."

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