- Kommerzialrat
- Albert
- Leicht
- hebr. Vorname: Ascher
- Geburtsdatum: 22.09.1862
- Geburtsort: Smolenice/Szomolanyi
- Sterbedatum: 17.06.1939
- Sterbeort: St. Pölten
- Beruf: Kaufmann
- Adresse/n:
- Parkpromenade 14, St. Pölten
- Vater: Franz (Ferenz, Perez)
- Mutter: July (Titis)
- Duschinski
- Ehepartner/in:
- Rosalia, Schlesinger, Memorbuch
- Kind/er:
- Robert, Memorbuch
- Grabstelle: neuer Friedhof
- Biographie:
Albert Leicht wurde am 22. September 1862 in Smolenice/Szomolanyi (damals Ungarn, heute Slowakei) als Sohn des Bäckermeisters Franz Leicht geboren. Die Lehrzeit verbrachte er in Tyrnau und Wien. Seinen Werdegang beschrieb er folgendermaßen: „Im Alter von 23 Jahren ehelichte ich die Tochter des Wiener Kaufmannes Ignatz Schlesinger und gründete mit meinen Ersparnissen und dem erworbenen Heiratsgute ein kleines Detailgeschäft in der Mariahilferstraße in Graz, welches alsbald sehr gut ging. Ich überließ dieses Geschäft nach einiger Zeit meinem älteren Bruder und machte mich in St. Pölten […] ansässig und gründete hier [1887] in der Rathausgasse abermals ein bescheidenes Detailgeschäft […] Zu Beginn der Neunziger Jahre bot sich mir Gelegenheit, ein Lokal in der Hauptgeschäftsstraße (Kremsergasse) zu erwerben und siedelte ich dahin über, wo das Geschäft alsbald einen derartigen Aufschwung nahm, dass es heute als das größte seiner Art am Platze eine dominierende Stellung einnimmt […] Was das Geschäft betrifft, habe ich noch zu bemerken, dass ich noch heute zu dessen Weiterentwicklung rastlos tätig bin und trotz aller Hemmnisse, welche die Zeit mit sich brachte, in der Lage war, dasselbe auf der alten Höhe zu erhalten […].“ 1937 beschäftigte Leicht 16 Angestellte und Lehrlinge. Kurz vor dem „Anschluss“ wurde er zum Kommerzialrat ernannt. Die Familie Leicht – Albert mit seiner Ehefrau Rosalia, Sohn Robert und dessen Familie – lebte in einer Villa in der Parkpromenade 14. Von 1910–38 war Albert Vorstand der IKG. An der Errichtung der Synagoge 1912/13 war er maßgeblich beteiligt und spendete große Summen für den Bau sowie für andere religiöse und wohltätige Zwecke. Albert Leicht verstarb am 17. Juni 1939 in St. Pölten und ist am neuen jüdischen Friedhof begraben. Drei Wochen nach seinem Tod, am 3. Juli 1939, wurde seine Witwe Rosalia nach Wien 1, Körnermarkt 7 zwangsumgesiedelt. Am 28. Juni 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 5. November 1942 um.
- Biographie engl:
Albert Leicht was born on 22 September 1862 in Smolenice/Szomolanyi (then Hungary, now Slovakia) as the son of master baker Franz Leicht. He spent his apprenticeship in Tyrnau and Vienna. His career he described as follows: “At the age of 23, I married the daughter of the Viennese merchant Ignatz Schlesinger and, with my savings and the acquired marriage property, founded a small retail business in Mariahilferstraße in Graz, which soon did very well. After a while I left this business to my older brother and set up in St. Pölten [...] and set up another modest retail business here [1887] in Rathausgasse [...]. At the beginning of the nineties, I had the opportunity to acquire a premises in the main shopping street (Kremsergasse) and moved there, where the business soon took off to such an extent that it now occupies a dominant position as the largest of its kind on the square [...]. As far as the business is concerned, I have to say that I am still working tirelessly to develop it further and, despite all the obstacles that time has brought with it, I have been able to maintain it at its former level [...].” In 1937, Leicht had 16 employees and apprentices. Shortly before the Anschluss, he was appointed Kommerzialrat. The Leicht family – Albert with his wife Rosalia, son Robert and his family – lived in a villa at Parkpromenade 14. From 1910-38, Albert was a member of the board of the IKG. He played a key role in the construction of the synagogue in 1912/13 and donated large sums of money for the building as well as for other religious and charitable purposes. Albert Leicht died on 17 June 1939 in St. Pölten and is buried at the new Jewish cemetery. Three weeks after his death, on 3 July 1939, his widow Rosalia was forcibly relocated to Vienna 1, Körnermarkt 7. She was deported to Theresienstadt on 28 June 1942 and died there on 5 November 1942.